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Dialogprojekt in Berlin mit junger Beteiligung aus Eutin |
(16.06.2015) 100 junge Menschen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft – darunter als einziger Schleswig-Holsteiner der 20-jähige Eutiner Stadtvertreter Malte Kuhr (CDU) – waren auf Einladung des Rates für Nachhaltige Entwicklung zum Austausch kommunaler Vorhaben zur Nachhaltigkeit nach Berlin ausgewählt worden. Dabei hat die Generation, die in Zukunft mehr Verantwortung tragen wird, in einem dreitägigen Dialogprojekt über Erfolge aber auch Schwierigkeiten ihrer Arbeit berichtet. "Nachhaltigkeit kann politisch nicht allein auf Bundesebene erreicht werden, sondern muss auf kommunaler Ebene Wirkung zeigen", weiß Malte Kuhr nach der dreitägigen Tagung in Berlin. Der 20-jährige Auszubildende hat in Berlin mit den Teilnehmern Projekte und Erfahrungen ausgetauscht aber auch nachhaltige Projekte vorgestellt, die gerade in Eutin aktuell sind: der Einsatz von iPads für alle Stadtvertreter, unter anderem zur Einsparung von Papier, und die Kooperation mit Eutiner Schulen in den Unterrichtsfächern Geschichte und Politik, um mit Patenschaften junge Menschen zur Mitarbeit in der Politik zu interessieren. Und so spielten die Akteure aus der Kommunalpolitik bei der Umsetzung von Zielen der Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es geht um Impulse aber auch die Nutzung der Erfahrungen anderer junger Teilnehmer, die sich in fünf Themencontainern austauschten. "Der Rat für nachhaltige Entwicklung braucht Multiplikatoren, die unsere Nachhaltigkeitsstrategie auch auf kommunaler Ebene umsetzen und voranbringen", sagte Generalsekretär Prof. Dr. Günter Bachmann in einem Gespräch mit dem Eutiner Stadtvertreter. Malte Kuhr, Mitglied im städtischen Ausschuss für Schule, Jugend, Sport, Kultur und Soziales, hatte sich in Berlin für das Thema "Wie können Bildungsprojekte auf kommunaler Ebene einen Beitrag zur Umsetzung zur globalen Nachhaltigkeit leisten" entschieden und dort auch das Eutiner Projekt vorgestellt, das bei den Teilnehmern auf sehr gute Resonanz stieß. Eine wichtige Voraussetzung aber sei, dass die Kommunalpolitik überhaupt Bestandteil des Unterrichts sei. "Hier hapert es allerdings vielerorts", klagte Malte Kuhr. In der Arbeitsgruppe wurde unter anderem auch über Bildung für nachhaltige Entwicklung in Ausbildungen als fester Bestandteil in Studiengängen gesprochen. Themen waren auch Anreizsysteme für Betriebe, die Nachhaltigkeit umsetzen oder Angebote als Kriterium für Fördermittel im außerschulischen Bereich. Die Akteure aus den Kommunen gaben mit Ergebnissen ihrer Tagung den Oberbürgermeistern Deutschland Impulse. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst am 3. Juni auf der Jahresversammlung des Rates vorgestellt. Die Akteure treffen sich wohl im nächsten Jahr wieder in Berlin, um an dem entstandenen Prozess weiter zu arbeiten. Hintergrund: Eine Aufgabe des Rates für Nachhaltige Entwicklung ist die Förderung des gesellschaftlichen Dialogs zur Nachhaltigkeit. Mit dem Aufzeigen von Folgen gesellschaftlichen Handelns und der Diskussion von Lösungsansätzen soll die Vorstellung von dem, was Nachhaltigkeitspolitik konkret bedeutet, bei allen Beteiligten und in der Bevölkerung verbessert werden. Die Bundesregierung hat im Jahr 2001 den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen. Er berät sie in ihrer Nachhaltigkeitspolitik und soll mit Vorschlägen zu Zielen und Indikatoren zur Fortentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie beitragen sowie Projekte zur Umsetzung dieser Strategie vorschlagen. |