Nicht attraktiv genug - CDU hadert mit Eutiner Stadtfest

(02.10.2013) CDU-Fraktion will Konzept verändern und denkt auch an die Landesgartenschau.

Die CDU-Fraktion will das Konzept des Eutiner Stadtfestes auf den Prüfstand stellen. "Es dünnt immer mehr aus. Ist das überhaupt noch ein ursprüngliches Stadtfest oder nur noch kommerziell? Wir müssen die jetzige Form hinterfragen, vor allem in Hinblick auf 2016", argumentiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Matthias Rachfahl.

Die Eutiner CDU-Fraktion hat dazu einen Antrag für die Sitzung des Kulturausschusses am 5. November eingereicht, bereits in der jüngsten Sitzung am Dienstag diskutierten die Vertreter das Thema an. Das Stadtfest verliere zunehmend an Attraktivität, vielleicht solle es künftig ausgeschrieben werden, regte CDU-Fraktionsmitglied Michael Kasch an. Zunächst solle aber das Gespräch mit dem Veranstalter Helge Nickel/Agentur Kreativ & Konkret gesucht werden. "Bei ihm rennen wir offene Türen ein", war der Eindruck, den Matthias Rachfahl aus einem zufälligen Treffen mitnahm.

Den CDU-Fraktionschef störte beim vergangenen Stadtfest vor allem die Vielzahl an "Fressbuden und kommerziellen Ständen", ihm fehlte der früher so erfolgreiche Kinderflohmarkt. "Schade, dass es den nicht mehr gibt. Durch die Kinder kommt noch mal ein ganz anderes Flair in die Veranstaltung." Auf seine Frage, inwieweit die Stadt überhaupt Einfluss nehmen könne, erwiderte Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz (CDU), dass es sich beim Stadtfest/Großflohmarkt um eine private Veranstaltung handele. Es gebe schon gewisse Ansprüche vonseiten der Stadt, "aber irgendwann kommen wir an den Punkt: Wer kann das bezahlen? Wenn wir als Stadt viele Reglements haben, müssen wir uns überlegen, ob wir Geld zur Verfügung stellen."

Der Bestand des Stadtfestes/Flohmarkt sei stark gefährdet, so Helge Nickel. Ein herber Verlust sei für ihn der Wegfall der Flächen an der Seepromenade vor ein paar Jahren gewesen. Es gebe immer mehr Veranstaltungen in der Region, überall Feste, Feiern, Märkte. Mit den privaten Trödlern sei für ihn nichts zu verdienen. Die Händler verteilten sich. "Aber sie bringen das Geld. Folglich können sich Veranstaltungen kaum noch aus sich selbst heraus finanzieren." Die Anregungen der Parteien, die Probleme gemeinsam zu erörtern, komme ihm sehr entgegen.

Wie soll das Niveau der Großveranstaltungen angehoben werden? "Und wie soll ein Stadtfest 2016 gestrickt sein, damit es zur Landesgartenschau passt?" , fragt sich Matthias Rachfahl. In den kommenden Wochen sollen sich alle Fraktionen Gedanken machen.
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